
Andreas Wahn verstorben Am 11. Juli 2025 ist Andreas Wahn im Alter von 88 Jahren in Mayen verstorben – Anlass genug, über den Pionier und einen der Gründungsväter des Rettungsschwimmens insbesondere in Idar-Oberstein, aber auch weit darüber hinaus, zu berichten und seine enorme ehrenamtliche Lebensleistung zu würdigen.
Begonnen hat alles im Jahre 1956, als die Sportlehrer Karl Haßauer und Peter Keil gemeinsam mit dem jungen Soldaten Andreas Wahn in der Nahe erste Schwimmund Rettungsschwimmprüfungen abnahmen. Die Ausbildung erfolgte nach den damaligen Richtlinien der DLRG und der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes. In den 60er Jahren wurden die Freibäder und Lehrschwimmbecken des Kreises genutzt. Sogar ins Hallenbad des saarländischen Neunkirchen führte die wöchentliche Fahrt mit dem Bundeswehrbus. Mit der Öffnung der Idar-Obersteiner Hallenbäder (Stadt und Rilchenberg) begann eine Erfolgsgeschichte des Rettungsschwimmsports und der Rettungsschwimmausbildung, die sicherlich einzigartig in Deutschland war. Die Ausbilder und Übungsleiter unter Andreas Wahn übernahmen nahezu die gesamte außerdienstliche Nutzung des Hallenbades in der Artillerieschule. Täglich wurden Rettungsschwimmausbildung für Soldaten, Anfängerschwimmkurse, Familienbad und Leistungstraining angeboten.
Die Rettungsschwimmwettkämpfe im südwestdeutschen Raum wurden in den 70er Jahren in den männlichen Altersklassen von der „Ortsgruppe Idar-Oberstein Bundeswehr“ dominiert. Siege sogar bei den Deutschen Meisterschaften und zahllose Rheinland-Pfalz-, Bezirks- und Stadtmeistertitel machten Idar-Oberstein zu einer bundesweiten Größe im Rettungsschwimmen. Andreas Wahn knüpfte Kontakte mit dem Landesverband Steiermark der Österreichischen Wasserrettung. Diese Freundschaft wurde intensiv gepflegt.
Der Schwerpunkt in den 80ern war die Rettungsschwimm- und Lehrscheinausbildung. Tausende Soldaten verdanken Andreas Wahn das Rettungsschwimmabzeichen oder sogar den Lehrschein. 1986 wurde durch Wahns Initiative der DRKOrtsverein Rilchenberg e.V. gegründet. Im gleichen Jahr holte Andreas Wahn die Deutschen Meisterschaften der Wasserwacht nach Idar-Oberstein. Im Rahmen der Stadtranderholung bot er über mehr als 30 Jahre Kindern die Gelegenheit, das Sportabzeichen zu erwerben.
Von 1981 bis 1999 war Andreas Wahn Landesleiter der Wasserwacht im DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Wasserwacht den Status einer Rotkreuzgemeinschaft erhielt.
Andreas Wahn hat für seine Stadt Idar-Oberstein und für sein Bundesland Rheinland-Pfalz Großartiges und Bemerkenswertes im Ehrenamt geleistet. Obwohl er selbst in seiner Jugend ganz andere Sportarten betrieb (er spielte Fußball und lief die 5000 m in 16 Minuten!), hat er unzählige Menschen an das Rettungsschwimmen und an das DRK herangeführt, ausgebildet und entwickelt. Viele der heutigen Erfolge für die Wasserwacht gehen auf sein Wirken zurück.